Judo-Club Elchesheim-Illingen e.V. 
 


Judo ist eine Sportart, von der eigentlich jeder schon gehört hat und doch wissen nur wenige, worum es in dieser Sportart eigentlich geht.


Die 2 Prinzipien des Judo
Judo findet ihren Ursprung in verschiedenen japanischen Kampfkünsten, hat sich inzwischen jedoch zu einer faszinierenden olympischen Sportart entwickelt und genießt auf allen fünf Kontinenten hohe Popularität. Judo - aus dem Japanischen übersetzt „der sanfte Weg“ - basiert auf 2 Prinzipien.


Sei-Ryoku-Zen-Yo
Das technische Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ oder auch „Bester Einsatz vorhandener Kräfte“ - ist eines der beiden Prinzipien, auf welchen Judo basiert. Jigorō Kanō, der Begründer der Sportart Judo, wollte damit den Begriff JU („sanft, geschmeidig, nachgebend“ übersetzt) verdeutlichen. Dies zeigt sich im Judoalltag durch das Ausnutzen von Bewegungen und Schwachpunkte des Gegners. Dabei spielt das sinnvolle Einsetzen des eigenen Gewichtes und der eigenen Kraft eine große Rolle. In der Praxis hat ein ehemaliger Wettkämpfer dies wie folgt erlebt:
„Wir hatten noch eineinhalb Minuten zu kämpfen und mein Gegner machte Druck. Ich ging rückwärts, immer wieder rückwärts, den Mattenrand in meinem Rücken, er griff an, ich lief weg. Er schob und schob und ich drehte mich auf einmal um und setzte einen Tai-o-toshi an. Es war, als ob er nichts wiegen würde. Es war eine saubere Judotechnik. Wie eine Feder sauste er an meinen Armen vorbei und fiel platt auf den Rücken. Es war, als hätte er sich selbst geworfen...“


Ji-Ta-Kyo-Ei
Das 2. Prinzip spricht die moralische Seite dieser Sportart an. Übersetzt könnte es „Gegenseitiges Helfen für den wechselseitigen Fortschritt und das beiderseitige Wohlergehen“ bedeuten. Jigorō Kanō wollte zum Ende des 19. Jahrhunderts mehr als nur eine Zweikampfsportart entwickeln, er wollte vielmehr eine Lebenseinstellung vermitteln. Mit diesem zweiten Prinzip möchte er uns den Begriff DO („Weg, Prinzip, Grundsatz“) näherbringen. Beim Training kommt dieses Prinzip zur Anwendung durch Rücksichtnahme auf Alter, Geschlecht und die körperliche und technische Entwicklung des Trainingspartners. Schon von klein auf lernt ein Judoka Verantwortung für seinen Partner und Gegner zu übernehmen. Deshalb hat Judo auch einen hohen erzieherischen Wert.


Die 2 Säulen des Judo
Traditionell steht Judo auf zwei Säulen, welche noch immer beide praktiziert werden – auf der einen Seite die Kata, eine Art Kür und auf der anderen Seite der Shiai, der Wettkampf.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden gewisse Formen für den Wettkampf angepasst bzw. viele ursprüngliche Waffen-, Tritt- und Schlagtechniken sowie alle Hebel außer Ellbogenhebel wurden entfernt. Waffen-, Schlag- und Tritttechniken finden wir jedoch in verschiedenen Kata-Formen wieder. Sie spielen dort eine massgebende Rolle.
Im Shiai gilt es, den Partner mit einer Wurf- oder Bodentechnik zu besiegen. Wertungen können im Stand mit Eindreh-, Fuß-, Selbstfall-, Abtauch-, Beingreif- und Kontertechniken erzielt werden. Im Boden kann mit Halte, Würge- oder Hebeltechniken ein Kampf entschieden werden. Gelingt es, den Gegner mit Schwung auf den Rücken zu werfen und ihn 25 Sekunden auf dem Rücken festzuhalten, oder aber den Gegner durch eine Würge- oder Hebeltechnik zur Aufgabe zu zwingen, so wird dies mit Ippon bewertet und der Kampf ist entschieden. Gelingt die Technik nicht optimal, d. h. es fehlt bei einem Wurf eventuell an Dynamik oder der Gegner kann sich aus dem Haltegriff befreien, dann wird der Wurf oder der Haltegriff mit einer Teilwertung (Wazari und Yuko) bewertet.


Fazit
Zusammenfassend ist Judo eine Sportart, die für jeden interessant sein kann, für Jung und Alt, für Leistungs- wie Breitensportler, für Frauen wie Männer und Menschen jeden Körperbaus. Jigorō Kanō wollte mit Judo, durch die dauernde körperliche und mentale Auseinandersetzung mit einem Partner und sich selbst, neben körperlichem Training einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten. Wer Judo einmal richtig kennengelernt hat, den wird diese Sportart nicht mehr loslassen.